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Einführung



Was ist ZFS?

ZFS ist ein neuartiges Dateisystem, welches von Sun entwickelt wurde und vor allem durch seine Ausfallsicherheit und Skalierbarkeit hervorsticht. Es ist für normale Heimanwender, wie auch für große Serverstrukturen geeignet.

Im Prinzip handelt es sich bei ZFS um eine "eierlegende Wollmilchsau", da es viele verschiedene Konzepte unter einem Dach vereint. Es beinhaltet neben einem reinen Dateisystem auch noch einen Volume Manager, einen RAID Controller, usw.

Von den Entwicklern wird ZFS als "last word on file systems" also das letzte Wort was Dateisysteme angeht angepriesen. Ob dieses Versprechen gehalten werden kann, wird im Folgenden näher betrachtet

Wofür steht ZFS?

Das Akronym ZFS hat inzwischen keine spezielle Bedeutung mehr. Die ursprüngliche Bezeichnung "Zettabyte File System" wurde verworfen, da die mögliche Größe des Dateisystems nicht im Mittelpunkt stehen sollte.

Geschichte

Bei ZFS handelt es sich um ein sehr junges Dateisystem, welches im September 2004 zum ersten Mal erwähnt wurde. Es wurde von Sun unter der Leitung von Jeff Bonwick entworfen und entwickelt. Ende 2005 wurde ZFS dann erstmals in OpenSolaris integriert.

Seit der OpenSolaris Version 2008.05 wird ZFS als Standard Dateisystem genutzt, von dem auch gebootet wird. Zu früheren Zeitpunkten war das Booten von einem ZFS Volume noch nicht sicher möglich, so dass ein herkömmliches Dateisystem als root system eingesetzt werden musste.

Da ZFS noch in der Entwicklung ist, werden laufend Neuerungen eingefügt. Eins der größten aktuellen Projekte ist die Möglichkeit Datenträger komplett zu verschlüsseln.

Wo wird es eingesetzt?

Für Solaris und die Quelloffene Version OpenSolaris von Sun ist ZFS inzwischen das Standard Dateisystem. Jedoch ist es auch möglich mit diversen anderen Plattformen ZFS zu nutzen.

Seit 2007 gibt es eine Portierung für FreeBSD. Diese kann jedoch momentan nur auf bestimmter Hardware eingeschränkt eingesetzt werden.

ZFS wurde noch nicht in den Linux Kernel übernommen, da es unter der CDDL Lizenz veröffentlicht wurde. Es handelt sich hierbei zwar um eine Open Source Lizenz, dennoch ist sie nicht kompatibel zur GNU Lizenz und darf somit nicht in den Kernel übernommen werden. Es gibt jedoch eine Version, die diese Beschränkung umgeht, indem sie ZFS im Userspace (FUSE) ausführt. Hierdurch kommt es momentan jedoch noch zu Performanceproblemen. Prinzipiell ist jedoch ein lesender und schreibender Zugriff möglich.

Mitte 2008 gab es jedoch Gespräche zwischen Jeff Bonwick und Linus Torwalds. Die Ergebnisse sind noch nicht veröffentlicht und wurden mit "stay tuned" seitens Bonwicks kommentiert.

MAC OS kann seit Version 10.5 (Leopard) lesend auf ZFS Datenträger zugreifen. Es existieren jedoch Treiber von Apple, die auch einen schreibenden Zugriff ermöglichen. In der Kommenden Serverversion von Mac OS 10.6 (Snow Leopard) soll ZFS mit einem speziell für Mehr-Prozessor Systeme optimierten Treiber enthalten sein. Es ist noch offen, ob es auch als Standard Dateisystem eingesetzt werden kann.

Für Windows existieren noch keine Möglichkeit ZFS als Dateisystem zu nutzen.

Für die unterstützten Betriebssysteme gelten folgende Mindestvoraussetzungen:

Zurzeit werden SPARC und x86 Systeme unterstützt. Die beiden Architekturen können problemlos ZFS Systeme, die auf der jeweils anderen Architektur erstellt wurden nutzen.

Die Minimale Größe eines Storage Pools beträgt 128 MB.

Für eine gute Performance sollte min 1 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen.


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Autor: Thomas Moormann