Zope hat einen professionellen Anspruch, der nicht auf die Webvisitenkarte im 4,90 EUR-Server zielt. Vielmehr ist Zope für anspruchsvolle Applikationen gedacht - die ZEO liefern dazu den entscheidenden Hinweis.
"Out-of-the-box" ist Zope nicht geeignet, Content Management in der Form zu unterstützen, wie es in Kapitel 2 von Content Management Systemen verlangt wurde. Jedoch lässt sich schon mit den Grundfunktionen wie zum Beispiel dem Sicherheitssystem und der Benutzerverwaltung eine rudimentäre Website erzeugen. Vor allem dem Anspruch der einfachen Bedienbarkeit wird Zope hier nicht gerecht. Aber das ist als Framework auch nicht seine Intention.
Um sich weiter in Richtung Content Management System zu orientieren, das seinen Benutern auch einfachen bis trivialen Zurgiff auf Verwaltungsfunktionen bietet, kann Zope durch Produkte erweitert werden. Eine Anzahl solcher Produkte ist zusammengefasst im Content Management Framework (CMF), welches auch von der Zope-Website herunter geladen werden kann.
Das CMF bietet unter anderem:14
Aber auch diese Erweiterungen bilden noch kein fertiges Content Management System, sondern - der Name sagt es - nur das Gerüst, um das herum das System maßgeschneidert werden kann.
Durch seinen allgemeinen und modularen Ansatz fällt es schwer, ein Szenario zu finden, wo Zope nicht funktionieren kann (das ließe sich im Zweifel widerlegen). Dennoch muss man das Anwendungsfeld - wie oben bereits erwähnt - stark einschränken: Zope ist für Enterprise Anwendungen gedacht und nicht für eine kleine Website mit drei Unterseiten, die sich alle sechs Monate vielleicht ändern.
Einige wiederkehrende Aufgaben wie die Benutzerverwaltung, das Session-Management etc. sind in Zope bereits gelöst, wodurch sich die Entwicklungszeit drastisch verkürzen kann. Es ist sogar - zumindest theoretisch - denkbar mit dem entsprechenden Aufwand jeweils eine Alternative zu bauen.
Gerade im Zusammenspiel mit dem CMF und dem darauf basierenden CMS Plone zeigt sich, wie anspruchsvolle Anwendungen in Zope aussehen können. Allerdings ist für die Entwicklung in Zope und die Administration ein gewisses Expertenwissen vorauszusetzen, was angesichts des Niveau der Anwendungen aber nicht weiter verwunderlich ist.