Einsatz der Software und Betriebsbewährtheit 02.02.2000

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Einsatz der Software und Betriebsbewährtheit: Sammeln der Daten


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Woher stammen die Daten? Die benötigten Daten sind die versagensfreie Laufzeiten des Programmes. Sie können in der Installations- und Abnahmephase oder der Nutzungsphase gesammelt werden und - sofern dafür Black-Box-Tests verwendet werden - auch aus Systemtest, Abnahmetest oder Validation stammen.
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Man stellt sich hierzu folgendes Vorgehen vor: Eine lauffähige Fassung des Programms wurde kompiliert und gebunden. Jetzt wird das Programm mit zufällig gewählten Eingabedaten (Testoperationsprofil) so oft gestartet, bis ein Fehler auftritt. Die dabei angefallene Laufzeit des Programms ergibt insgesamt die Zeit bis zum Versagen, also eine versagensfreie Laufzeit. Danach wird der Fehler korrigiert, das Programm erneut kompiliert und gebunden, und durch Laufenlassen mit dem Testoperationsprofil die nächste versagensfreie Laufzeit ermittelt. Dieser Ablauf wiederholt sich.
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In einem realen Eintwicklungs- bzw. Testprozeß kann es schwierig sein, diese versagensfreien Laufzeiten zu ermitteln, z.B. wenn mehrere Leute testen oder wenn es sich um einen Rechner handelt, der die Laufzeiten des Programms nicht automatisch erfaßt. Organisatorische Lösungen hierfür hängen stark vom jeweils verfolgten Entwicklungskonzept ab; es wird of ein Kompromiß zwischen optimalen und möglichen Genauigkeiten erforderlich sein. Vorallem wenn kleinere Einheiten als ein ganzes Programm betrachtet werden, wird eine Instrumentierung zur Laufzeiterfassung erforderlich sein.
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Ferner ist folgendes zu beachten:
  • Das Testoperationsprofil muß repräsentativ für den zukünftigen Betrieb sein, wenn die gewonnenen Zuverlässigkeitsdaten darauf übertragen werden sollen. Ist dies nicht erreichbar, soll man das Testoperationsprofil so wählen, daß im Testbetrieb eine stärkere Beanspruchung erwartet wird als im zukünftigen Betrieb, um konservative Ergebnisse zu erhalten.
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Je besser diese Voraussetzungen für die erfaßten Daten zutreffen, desto verwertbarer werden sie für die Wachstumsmodelle sein.

Versagensverhalten eines
 Programms
Versagensverhalten eines Programmes, Zeit zwischen
Fehlern über der Anzahl gefundener Fehler

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Das Bild zeigt einen Datensatz aus der Literatur. Auf der Abszisse ist die laufende Nummer der gefundenen und beseitigten Fehler aufgetragen, auf der Ordinate der Logarithmus der Laufzeit seit dem jeweils vorhergehenden Fehler. Meist zeigt eine Darstellung nach diesem Bild einen annähernd linearen Trend. Es empfiehlt sich jedoch, dies für die eigenen Daten zu verifizieren, indem man einen entsprechenden Plot herstellt.
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Die Laufzeiten werden nicht in Kalenderzeit, sondern in Laufzeit des Programms benötigt, entweder gemessen als Betriebszeit des Rechners oder als CPU-Zeit.
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Werden die Daten ausschließlich aus Black-Box-Tests genommen, so kann auch die Arbeitszeit der Testenden Rechner benutzt werden. Die Zeitbestimmung sollte auf die fehlerfreien Laufzeiten bezogen sein. Bei Versagen im Tagesrhythmus sollte auf Stunden genau erfaßt werden, bei Versagen im Abstand von Wochen reicht die Erfassung auf Tage. Falls nur die Kalenderzeit erfaßt werden kann, sollen zumindest offensichtliche ,,Schmutzeffekte'' eliminiert werden, z.B. Wochenenden oder Betriebsferien.
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Wichtig: Die Laufzeiten sind nach klaren, festzuschreibenden Regeln vollständig und stets auf gleiche Art zu bestimmen. Eine Mischung z.B. von CPU-Laufzeiten und Teststunden darf nicht erfolgen. Auch darf kein Versagen unterschlagen weren, weil es z.B. auf triviale Fehler zurückgeht.
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Werden Black-Box-Tests zur Ermittlung versagensfreier Laufzeiten herangezogen, so ist auf die Unabhängigkeit der Datensätze des Testoperationsprofils voneinander zu achten. Ist z.B. ein Testdatengenerator vorhanden, der zyklisch dieselben Testdaten an den Testling gibt, so zählen nur die Laufzeiten aus einem Zyklus!
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Jeder gefundene Fehler soll sofort beseitigt werde. Geschieht dies nicht, dürfen Versagen, die auf ein und denselben Fehler zurückgehen, nur einmal gezählt werden.

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