Ein Blick in die Zukunft
  
 
 
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  ...  [ Thema KDE ]  
  ...  [ Literaturverzeichnis ]  
 
 Übersicht
 
  
 
 Die Zukunft vom KDE
  Das ursprüngliche Ziel des KDE, einen intuitiv und einfach zu
  benutzenden Desktop für UNIX-Systeme zu schaffen, kann man wohl
  sicherlich mit der aktuellen Version 1.1.2 als erfüllt
  ansehen. Dennoch wird gerade jetzt mehr Arbeit denn je in das
  Projekt gesteckt, denn für die kommende Version 2.0 haben sich
  die Entwickler so einiges vorgenommen.
  
 
 Corba
  Basierend auf dem Corba-ORB Mico wird für KDE ein verteiltes 
  Objektmodell names KOM/Open Parts entwickelt. Diese Neuerung stellt 
  vermutlich die größte Änderung der nächsten 
  KDE-Version dar, da es dadurch möglich sein wird, dass 
  KDE-Anwendungen untereinander kommunizieren und gegenseitig 
  Funktionalitäten wiederverwenden.
  
  Allerdings wurde auf der vor kurzem abgehaltenen, dreitägigen 
  Entwicklerkonferenz KDE2 in Erlangen beschlossen, die Verwendung
  von Corba zugunsten von 'Shared Libraries'
  einzuschränken. Dieser neue Ansatz, genannt Kanossa, verspricht
  schon jetzt eine deutliche Performancesteigerung, sowie geringeren
  Speicherbedarf und höhere Stabilität. Nichtsdestotrotz
  wird dort, wo es Sinn macht, natürlich weiterhin Corba verwendet.
  
 
 Konqueror
  Der alte Dateimanager kfm wird im Moment komplett neu
  geschrieben. Das Konqueror getaufte Programm soll dabei
  besonders von Open Parts profitieren. Ein Part ist in diesem Fall
  ein Corba-Objekt, welches in andere Corba-Anwendungen eingebettet
  werden kann. Wenn der Konqueror beispielsweise ein
  JPEG-codiertes Bild anzeigen soll, so wird in einer Datenbank
  nachgeschaut, wie dieser MIME-Typ zu behandeln ist und an den 'KDE
  Trading Service' eine Anfrage gestellt. Dieser liefert dann einen den
  Anforderungen entsprechenden 'OpenPart' zurück. In den
  Konqueror eingebunden wird der so gefundene Bildbetrachter die
  Graphik anzeigen. Dabei werden die Menüs des Konqueror durch
  die der Corba-Applikation ersetzt, so dass es dem Benutzer
  erscheint, als sei dies eine ureigene Funktion des Dateimanagers
  anstatt eines separaten Programmes.
  
 
 KOffice
  Das KOffice-Projekt befindet sich bereits seit über einem Jahr
  in der Entwicklung und macht gute Fortschritte. Basierend auf der
  KOM/OP Komponenten Technologie gilt das umfangreiche Officepaket
  bereits heute als die kommende 'KDE Killer Applikation'.
  
  Aber auch ohne den Corbaanteil handelt es sich bei den KOffice
  Applikationen um voll funktionstüchtige Anwendungen. Die
  rahmenbasierte Textverarbeitung KWord steht in der Tradition des
  FrameMakers und kann sowohl für klassische Textverarbeitung,
  als auch einfache DTP-Aufgaben verwendet werden. KSpread, eine
  Spreadsheetapplikation soll sogar Python als Skriptsprache verwenden
  können, um so auch komplexere Aufgaben zu lösen. Das
  Präsentatinsprogramm KPresenter kann mittlerweile fast all das
  was Microsofts Power Point auch zu leisten vermag. Es wurde bereits
  mehrfach erfolgreich auf Messen und Seminaren eingesetzt.
  
  Aber erst durch KOM/OP kann KOffice seine wahren Stärken
  zeigen. So wird es beispielsweise möglich sein, innerhalb eines
  KWord-Dokumentes eine KSpread-Tabelle einzufügen und diese auch
  zu bearbeiten ohne KWord verlassen zu müssen. Je nachdem
  welchen Teil des Dokumentes man bearbeitet, werden dann entweder die
  Menüs von KWord oder KSpread angezeigt.
  
 
 Themes
  Weitere Veränderungen wird es mit KDE2 im Bereich 'Look & Feel'
  geben. Der Windowmanager kwm unterstützt bereits seit langem
  sogenannte Themes (bei denen es sich meist um irgendwelche
  Verzierungen der Fenster handelt), sowie individuelle
  Tastaturbelegungen und Farbschemata. Dieser Bereich wird im neuen
  KDE sehr viel leistungsfähiger werden, als er es heute ist.
  
  Dank der neuen Funktionen der Qt-Version 2.0.x wird es möglich
  sein, jedem Widget ein neues Aussehen zu geben. Dies wird jedoch
  nicht wie bei anderen Toolkits mit Hilfe von Pixmaps geschehen,
  sondern durch virtuelle Methoden, die für das Zeichnen der
  GUI-Komponenten verantwortlich sind und über spezielle
  Bibliotheken zur Laufzeit eingebunden werden können. Dadurch
  werden 'gethemete' Widget genauso schnell gezeichnet werden
  können, wie die Standardausgaben. Natürlich können
  aber auch Pixmaps verwendet werden (sie müssen es aber nicht).
  
 
 GNOME Unterstützung
  Da es mittlerweile bereits viele sehr gute Anwendung für den
  GNOME-Desktop gibt, ist ein weiteres Ziel der KDE-Entwickler die
  Interoperabilität mit diesem zu verbessern. So soll es
  möglich sein, dass KDE das 'Look & Feel' der GNOME-Anwendungen
  an sein eigenes anpasst. Sowohl was Theming als auch
  Tastaturkürzel betrifft. Desweiteren wurde durch die Entwickler
  beider Projekte ein gemeinsamer 'Drag & Drop'-Standard
  verabschiedet, der es ermöglichen soll, dass beispielsweise eine
  aus dem Konqueror gezogene Datei über einer GNOME-Anwendung
  fallengelassen und verarbeitet werden kann. Für den Anwender
  soll letztenendes nicht mehr ersichtlich sein, ob er gerade ein KDE-
  oder ein GNOME-Programm verwendet.
  
 
 Java
  Noch relativ neu, aber doch schon sehr vielversprechend, ist das
  Vorhaben Java mit KDE zu verbinden. So wird es mit KDE 2
  möglich sein, in jede Anwendung durch ein paar Zeilen Code 
  Java-Applets einzubetten. Was natürlich besonders für den
  Konqueror interessant ist, der damit zu einem voll javafähigen
  Webbrowser wird.
  
 
 Mehr Anwendungen mit KDE-Unterstützung
  Mit der steigenden Anzahl der KDE-Benutzer nimmt naürlich auch
  die Zahl der verfügbaren Anwendungen zu. Dabei beschränkt
  sich dies mittlerweile nicht mehr bloss auf
  OpenSource-Programme. Viele Firmen werden, wie es StarDivision mit
  seinem Officepaket vorgemacht hat, ihre Anwendungen nach Linux
  portieren oder für Linux neu entwickeln und dabei sicherlich
  auch einige der Funktionen des KDE verwenden.
  
 
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