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KDE benutzen
Der beste Weg, um sich mit der Bedienung des KDE vertraut zu machen,
ist die Software zu installieren und ein wenig damit
rumzuspielen. Anwender, die bereits mit anderen Desktopsystemen wie
GEM, der OS/2-Workplaceshell oder auch Microsoft Windows gearbeitet
haben, werden sich wahrscheinlich sehr schnell heimisch
fühlen. Dennoch werde ich im folgenden einige wichtige
Merkmale des KDE-Benutzerinterfaces vorstellen.
Als ersten Überblick sieht man in der untenstehenden Abbildung
einen typischen KDE-Desktop. Bei allen Positionsangaben werde ich
mich auf die dort dargestellte Anordnung beziehen.
Grundelemente des KDE
Nach dem ersten Start des KDE befindet sich im unteren Bereich des
Bildschirms das KDE-Panel. Mit den Pfeilen links und rechts an der
Leiste lässt sich das Panel verstecken, um Platz für
andere Applikationen zu schaffen. Alle elementaren Funktionen sind
aber weiterhin, über eine verkleinerte Version linksoben am
Bildschirm zu erreichen.
Die Hauptfunktion des Panels ist das Starten von Programmen. Diese
wählt man aus einem Menü aus, welches erscheint, wenn
man auf das K auf der linken Seite klickt. Die Anwendungen,
die in diesem Menü auftauchen, lassen sich mit dem
kmenueditor konfigurieren. Dabei unterscheidet KDE zwischen
zwei Menüs: dem globalen, das für alle Benutzer des
Systems gleich ist und nur vom Systemadministrator geändert
werden darf, und dem persönlichen, welches von jedem User
individuell verwaltet werden kann.
Hinter dem Knopf rechts neben dem Anwendungsmenü verbirgt sich
eine Liste mit allen momentan laufenden Anwendungen sortiert nach
Desktops. Durch Anklicken eines Programms wechselt der
Fokus zu diesem, sowie unter Umständen auch der aktive
Desktop. Eine Liste aller laufenden Applikationen findet sich
außerdem als Taskleiste oberhalb des Panels. Hier fehlt
allerdings die Aufschlüsselung nach Desktops.
Ein mit der Version 1.1 hinzugekommenes Tool ist der
Disk-Navigator, welcher es dem Benutzer erlaubt, schnell
durch eine Menüdarstellung seiner Verzeichnisstruktur zu
navigieren, um beispielsweise Dateien zu öffnen oder Programme
zu starten.
Mit dem stilisierten 'X' wird die aktuelle KDE-Sitzung
beendet. Sollten noch irgendwelche Anwendungen geöffnet sein,
können drei Dinge passieren: Programme, die für KDE
entwickelt wurden, werden eventuell darauf aufmerksam machen, dass
noch Änderungen an gerade bearbeiteten Daten zu speichern
sind. Danach werden sie kommentarlos beendet und beim nächsten
Start von KDE wieder genauso geöffnet, wie sie zuvor verlassen
wurden. Applikationen, die zwar nicht auf KDE aufbauen, aber dem X
Window System Standard entsprechen, werden ebenfalls versuchen, die
gerade getane Arbeit zu speichern. Bei Anwendungen, die diese
Vorraussetzungen nicht erfüllen, wird KDE explizit darauf
aufmerksam machen.
Um den Bildschirmschoner sofort zu aktivieren, wird der Button mit
dem Vorhängeschloss verwendet. Diese Funktion schützt zwar
den Desktop vor den Blicken neugieriger Zeitgenossen, richtige
Sicherheit bietet sie jedoch nicht, da KDE bzw. X immer noch
über die Tastenkombination Strg + Alt + Backspace
beendet werden kann.
Mit den nächsten vier Knöpfen lässt sich zwischen den
verschiedenen Desktops wechseln. So ist es dem Anwender
möglich, seine Fenster über mehrere Bildschirme zu
verteilen, anstatt sie, wie bei Windows üblich, übereinander zu
stapeln.
Neben der schon obligatorischen Uhr auf der rechten Seite befindet
sich ein Bereich, der von vielen Anwendungen, die kein eigenes
Fenster benötigen, zur Darstellung einer einfachen Statusanzeige
verwendet wird. Ein gutes Beispiel ist das Programm
kbiff, welches diverse Postfächer überwachen kann
und im Panel auf neue E-Mails aufmerksam macht.
Desweiteren lassen sich häufig verwendete Anwendungen als Icon
auf dem Panel plazieren, so dass sie nicht lange im Menü
gesucht zu werden brauchen.
Jedes Fenster unter KDE bietet neben den üblichen
Schaltflächen für Maximieren, Ikonifizieren und
Schließen, auch die Funktion Anheften. Damit
laßt sich für ein Programm einstellen, dass seine
graphische Repräsentation auf jedem Desktop sichtbar ist. Das
zum Fenster gehörende Menü stellt neben den schon
erwähnten Funktionen auch noch die Möglichkeit, ein
Fenster auf einen anderen Desktop zu verschieben, zur Verfügung.
Der Dateimanager des KDE - der kfm - hat viele Funktionen,
die man bereits von anderen Systemen kennt. So kann man unter anderem
- durch das Dateisystem navigieren,
- Dateien kopieren, verschieben oder löschen,
- Anwendungen starten,
- Dateien mit ihnen zugewiesenen Programmen öffnen,
- und sogar HTTP- und FTP-Verbindungen aufbauen.
Auch der Desktop selbst hat einige nützliche Eigenschaften. So
lassen sich auf ihm Verknüpfungen mit häufig
benötigten Programmen anlegen und sogar ganze Dateien
ablegen. Ängstliche Naturen können zum Löschen ihrer
Dateien den Papierkorb verwenden, in dem 'weggeworfene' Daten
bis zur endgültigen Beseitigung auf ihre Wiederherstellung
warten. Ein weiteres nützliches Element ist der
Autostartordner. Sein Zweck ist es, Programme, die nicht das
KDE-Session-Management unterstützen, beim Neustart des KDE
automatisch zu starten.
Fast alle Aspekte des KDE kann der Benutzer nach seinen eigenen
Vorstellungen konfigurieren. Die Einstellungen werden dabei mit dem
KDE Kontrollzentrum vorgenommen. Dieses Programm erlaubt es
neben der Optik des Desktops, auch die Landessprache,
Tastaturkürzel, Systemsounds und einige grundlegende Programme
wie das Panel, den Datei- und den Loginmanager an die eigenen
Präferenzen anzupassen.
Besonderheiten
Neben den bereits vorgestellten Standardfunktionen des KDE gibt es
auch noch einige besondere Features, die man nicht unbedingt auf
Anhieb zu nutzen versteht.
Wie bereits erwähnt, kann der Dateimanager Dateien
automatisch mit einem Programm öffnen, welches die in ihnen
enthaltenen Daten auch zu verarbeiten vermag. Um dies zu erreichen, muss
dem System jedoch bekannt sein, was für Dateitypen es gibt und
welche Programm diese bearbeiten können. Der erste Schritt ist
die Anlegung eines entsprechenden MIME-Types. Im Dateimanager
lassen sich über den Menüpunkt
Bearbeiten->Mime-Typen neue Dateiarten erstellen. Dazu muss
man unter anderem die möglichen Dateierweiterungen, sowie eine
Standardapplikation angeben. Damit eine Anwendung in der Liste der
möglichen Standardprogramme auftaucht, muss es zum einen im
KDE-Menü einen Eintrag haben und zum anderen auch als Programm
gekennzeichnet sein, dass den betreffenden Dateityp verarbeiten
kann. Dies führt dazu, dass man immer ein wenig zwischen
mehreren Editoren hin und her wechseln muss, bis alles läuft
wie man es sich vorgestellt hat.
Über das Kontextmenü lassen sich diverse Vorlagen
oder auch Templates auf den Desktop kopieren. Eine
Möglichkeit ist zum Beispiel ein Symbol für ein spezielle
Anwendung auf dem Hintergrund abzulegen. Wenn man jetzt auf das
Symbol klickt, wird das damit verknüpfte Programm
ausgeführt. Interessant wird dies jedoch erst dadurch, dass man
diesen Programmen auch Parameter per 'Drag & Drop' übergeben
kann. Dazu muss das aufzurufende Programm nur die Variable
%f als Parameter erhalten, welcher später durch das
darüber fallengelassene Objekt ersetzt wird. So ist es
beispielsweise sehr sinnvoll, den Aufruf von lpr %f mit dem
Symbol eines Druckers zu verbinden.
Ein weiteres nützliches Template ist das
Dateisystem. Mit ihm lassen sich vom Administrator
vorgegebene Dateisysteme komfortabel in den Verzeichnisbaum einbinden.
KDE bietet natürlich noch viele weitere mehr oder weniger
nützliche Funktionen. Ein guter Startpunkt um das System
näher kennenzulernen, ist die KDE Hilfe. Weitergehende
Informationen finden sich dann noch auf den Webseiten des KDE-Projektes sowie in
diversen Mailinglisten und Newsgroups.
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