VRML & Java | |
- 1994 | Vorstellung erster Konzepte auf der WWW-Konferenz in Genf |
- 1995 | VRML 1.0 Spezifikation wird verabschiedet |
- 1996 | VRML 2.0 Spezifikation wird nach dem "Moving Worlds"-Konzept der Firmen SGI & Sony erstellt |
Das VRML Konsortium (VRMLC) wird ins Leben gerufen | |
-1997 | VRML 97 Spezifikation wird als internationaler Standard weltweit anerkannt (ISO/IEC 14772) |
1994 stellten Mark Pesce und Tony Parisi auf der WWW-Konferenz in Genf einen der ersten Prototypen eines 3D-Browsers vor. Sie hatten es sich zum Ziel gemacht ein Datenformat zu entwickeln, welches es ermöglichen sollte, 3D-Objekte oder 3D-Welten aus dem WWW herunterzuladen und anschließend darin zu navigieren.
Nach der Vorstellung des Prototypen bildete sich in den Diskussionsforen die einheitliche Meinung, ein 3D-Grafik-Dateiformat nach dem Model von HTML zu entwickeln d.h. eine plattformunabhängige, textbasierte Beschreibungssprache.
Daher kam es auch zur Namengebung VRML (Virtual Reality Markup Language), die schon bald in Virtual Reality Modeling Language umbenannt wurde.
Binnen einer Woche nach der Konferenz wurde eine Mailing-Liste initiiert, die schon nach der ersten Woche über mehr als 2000 Personen verfügte, die sich alle an der Diskussion um einen einheitlichen Standard beteiligten. Dabei waren Entwickler und Vertreter großer Firmen wie SGI, Netscape, Sony und Apple ebenso vertreten wie auch einfache Privatpersonen.
Nach einiger Zeit wurde dann darüber abgestimmt, das Open Inventor Dateiformat (entwickelt von Silicon Graphics Inc.) als Grundlage für VRML zu nutzen und um einige WWW-bezogene Eigenschaften zu ergänzen (Hyperlinks etc.).
Diese Kollaboration führte letztendlich zu VRML 1.0 einer reinen 3D-Beschreibungssprache. Die erste offizielle Spezifikation wurde im April 1995 herausgebracht. Dabei wurde bewußt versucht im Rahmen des Machbaren zu bleiben und sich auf das Wichtigste zu beschränken, um in relativ kurzer Zeit einen hohen Qualitätsstandard der Browser und Tools zu erreichen. Es konnten daher lediglich einfache statische 3D-Welten aus dem WWW geladen werden, in denen man dann navigieren konnte.
Um eine kontinuierliche technische Weiterentwicklung zu garantieren, wurde im Sommer 1995 die VRML Architecture Group (VAG) gegründet, die diese Ziele verfolgen sollte.
Die Entwicklung führte dazu, daß im Januar 1996 ein Request for Proposals (RFP) proklamiert wurde, um den neuen Sprachstandard VRML 2.0 zu bestimmen.
Hierfür gab es wiederum mehrere Vorschläge, wovon bei einer Abstimmung durch die VRML-Mailing-Liste das Moving-Worlds-Konzept von Sony / SGI angenommen wurde. Es beinhaltete Möglichkeiten, die 3D-Welt über eine Skript-Sprache zu manipulieren, zu animieren und eine Verbindung zu einer externen Programmiersprache (Java) herzustellen.
Die endgültige Spezifikation wurde auf der Siggraph-Konferenz im August 1996 vorgestellt und freigegeben.
Etwa zur gleichen Zeit formte sich das VRML-Konsortium (VRMLC), das sich zur Aufgabe gesetzt hat, den Standard zu pflegen und die Weiterentwicklung zu fördern / unterstützen und zu steuern.
Das Konsortium besteht aus einem Direktorat, einzelnen Arbeitsgruppen und einem Reviewer-Board (VRB), das die Vorschläge Arbeitsgruppen überprüft.
Im September 1997 wurde die Spezifikation letztlich als internationaler Standard weltweit anerkannt (ISO/IEC 14772).
http://www.vrml.org/Specifications/VRML97/