6 Zusätzliche Tools


[Seminarübersicht]...[CASE-Tool Rational Rose]...[Rational Rose/C++]...[7 Beispiel-Dateien]

  1. Reverse-Engineering
  2. Skriptsprache
  3. Documentation Report mit MS Word
  4. Help-File-Generierung


  1. Reverse-Engineering mit dem Analyzer

    Der Begriff des Reverse-Engineering wird im Allgemeinen mit der Dekompilierung eines Programmes verwendet, d.h also das „Zurückübersetzen" von compilierten Programmcode.

    Der Begriff des Reverse-Enginnering im Zusammenhang mit dem CASE-Tool Rational Rose wird verwendet, wenn aus bestehendem Source-Code eines Programmes die Designinformationen der logischen und physischen Struktur analysiert werden. Diese Analyseergebnisse werden dann in eine Zielnotation „transformiert".

    Der Analyzer läßt sich über das Menü Tools-C++-Reverse Engineering starten.

    Das Vorgehen für das Reverse-Enginnering mit dem Analyzer sieht wie folgt aus :

    • Erstellung eines Projektes, in dem man folgende Einstellungen speichert :
      • Verzeichnisse, in denen sich die zu analysierenden Source-Dateien befinden (Project Directories)
      • Dateien, die analysiert werden sollen (Project Files)
      • Export-Einstellungen, die Angaben über das Verhalten beim Export beinhalten, z.B. welche Zielnotation (Booch, OMT, UML) verwendet werden soll uwm. (Export-Options). Diese Einstellungen spielen das Gegenstück zu den cg-Properties.
    • Um Einstellungen, die für frühere Projekte bereits eingestellt wurden, zu nutzen, kann man ein oder mehrere Base-Projekte nutzen. Diese gelten dann als „Schablone" (template) des aktuellen Projektes.

    Der Vorgang des Reverse-Engineering kann dann über das Menü Action-Export to Rose gestartet werden. Es wird dann eine Modell-Datei mit den Designinformationen erstellt.

    Im Zusammenhang des Reverse-Engineering wird auch der Begriff Round-Trip-Engineering erwähnt.

    Dieses soll durch die folgendene Grafik verdeutlicht werden :

    Folie zu Round-Trip-Engineering

    Das CASE-Tool unterstützt das Round-Trip-Engineering durch die Möglichkeit, ein in Rational Rose entworfenes Modell mit einem aus dem Analyzer durch Reverse-Engineering erstelltes Modell zu vergleichen.

    In der Datei diff.txt werden dann die Unterschiede der beiden Modelle protokolliert.

    Dieser Vorgang wird aus Rational Rose über das Menü Tools-Model Differencing gestartet.

    Als Ablaufbedingung muß jedoch gelten, daß das durch das Reverse-Engineering erstellte Modell die Dateiendung red und den gleichen Modellnamen besitzt.

    Zuständig für diesen Vorgang sind die Dateien :


  2. Skriptsprache Rose-Script

    Die Skriptsprache RoseScript ist eine Visual Basic for Application (von Microsoft) kompatible Skriptsprache, die für die Erweiterung, Automatisierung usw. von Rational Rose eingesetzt werden kann.

    Die Source-RoseScript-Dateien erkennt man an der Dateiendung ebs; die compilierten Skript-Dateien besitzen die Dateiendung ebx.

    In dem CASE-Tool werden selbst RoseScripts eingesetzt, die z.B.

    • für die DDL/IDL-Code-Erzeugung (ddlgen.ebx)
    • für die Ansicht der generierten Source-Code-Dateien (browse*.ebx)
    • für die Dokumentation in einem Data Dictionary (reportgen.ebx)
    • das Compilieren von Skript-Dateien (compile.ebx)

    Rational Rose stellt eine Schnittstelle zu Verfügung, über die man mit der Skriptsprache RoseScript auf die Rose Anwendung, die Diagramme und auf die Modellkomponenten zugreifen kann.

    Folie zu Rose-Extensibility


  3. DocumentReport mit MSWord

    Aus dem Menü Report Document Report kann der Entwickler ein MSWord Dokument generieren, der ein Data Dictionary enthält.

    Der Entwickler hat in einem Dialogfenster die Möglichkeit, den Bericht seinen Wünschen entsprechend auszuwählen.

    Dabei stehen ihm folgende Wahlmöglichkeiten zu Verfügung :

    • Dateiname des Berichtes
    • Titel des Berichtes
    • Report Type
      • Logisches Modell oder
      • Physisches Modell
    • welche Notation verwendet werden soll
      • UML
      • Visual BASIC
      • C++
    • weitere Report Optionen

    Außerdem kann der Benutzer entscheiden, ob das gesamte Modell oder nur das aktuell ausgewählte Digramm in dem Bericht ausgedruckt werden soll.

    Bemerkungen :

    Durch den Aufruf dieses Menüpunktes wird das compilierte RoseScript reportgen.ebx ausgeführt.

    Dieses RoseScript ist angepaßt auf die englische Version von MS Word .

    In diesem Skript wird ein OLE-Objekt des Types Word.Basic erzeugt.

    Die Eigenschaften dieses Objektes der deutschen Version von MSWord unterscheiden sich von der englischen.

    Aus diesem Grund erhält man die Fehlermeldung „property or method not found". Die Reports können also nicht mit einer deutschen Version von MSWord erstellt werden.


  4. Generierung eines Hypertext-Dokumentes im hlp-Format

    Rational Rose bietet als enthaltenes Tool die Möglichkeit, ein Hypertextdokument des Modells im hlp-Format zu generieren.

    Zuständig hierfür sind die Dateien

    • help.bat
    • helpflter.exe
    • help.hpj

    Es wird eine Datei mit dem Namen help.rtf aus dem Modell generiert. Anschließend wird die Batch-Datei help.bat ausgeführt.

    Die erzeugte Datei help.rtf wird mit Hilfe des Filters helpflter.exe in eine neue Datei help.rtf konvertiert.

    Als nächstes wird der Help-Compiler mit der Help-Projektdatei help.hpj, in der auf die Datei help.rtf verwiesen wird, aufgerufen.

    Es wird nun die Datei help.hlp erzeugt.

    Das Hypertextdokument enthält Informationen über

    • logische Pakete (logical packages)
    • Klassen
    • Module
    • physische Pakete (component packages)

    Achtung :

    Die Datei help.bat ruft den Help-Compiler hcp.exe auf, der sich aber nicht im Lieferumfang von Rational Rose befindet.

    Deshalb ist die Batch-Datei eventuell auf den vorhandenen Help-Compiler anzupassen.


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Autor: Sven Garske
Last Updated on Friday, 19 Dezember, 1997