Was ist GNOME?


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Übersicht: Was ist GNOME?


Motivation

Unix konnte nicht gerade als benutzerfreundliches Betriebssystem bezeichnet werden. Mit der Kommandozeile hatte man zwar eine
mächtige, doch leider nicht simple User- Schnittstelle.
Durch das Erscheinen des X-Window Systems bot sich den Programmierern die Möglichkeit einfach anzuwendende, benutzerfreundliche,
grafische Benutzeroberflächen zu schaffen. Es entstanden also eine Vielzahl von GUI-Toolkits und der Markt wurde aufgespalten, da sich
die Programmierer verschiedenen Lagern zuwandten. Es entstand also eine Fragmentierung, die zwar verschiedenste Geschmäcker
bediente, allerdings die Entwicklung und Verbreitung einer "Standard-Benutzerschnittstelle", sowie mächtiger graphischer Applikationen
verzögerte.
Die Benutzerschnittstelle ist heute eine wichtige Komponente der Desktop-Systeme. Ein vollständiger Desktop und seine Applikationen
müssen viel mehr leisten, um  die notwendige Konsistenz und alle Features bieten zu können, die die Anwender von modernen Systemen
erwarten. Deshalb ist es wichtig nicht nur die Anwendungssicht zu sehen, sondern auch eine gute Infrastruktur für die Softwareentwicklung
zu bieten.
Diese Probleme versucht man mit GNOME anzugehen. 

Geschichte von GNOME

GNOME (GNU'S Network Object Model Environment)

Das Projekt GNOME (GNU Network Object Model Environment)) wurde im August 1997 in einer Newsgroup (comp.os.linux.announce) ins
Leben gerufen. Als Gründer sind in der Literatur die Namen Miguel de Icaza und Federico Mena zu finden.
Die Ziele waren die Bereitstellung einer integrierten, grafischen Benutzeroberfläche, die komfortabel zu bedienen und einfach zu
konfigurieren ist.
Nach einem Jahr konnte die Entwicklergemeinde auf rund 200 Mitglieder zurückblicken.
Die erste Version (0.20)   und die zweite Version (0.30) wurden   im Mai 1998 veröffentlicht. Das erweiterte, fehlerbereinigte Release 1.0 erschien im September. Die aktuelle Version 1.4 gibt es seit Mai 2000 und es wird an GNOME 2.0 gearbeitet, wovon jetzt eine Beta Version
verfügbar ist.
Zur Zeit arbeiten 400 Hauptentwickler an dem Projekt aus mehr als zwei Dutzend Ländern. Es werden 29 Sprachen unterstützt und es
finden etwa 900 CVS Commits die Woche statt.
Die Koordination des Projektes findet über Mailinglisten statt. CVS-Repositories werden benutzt und Bugtracking Systeme zur Sicherung der Qualität des Projektes. Die Teams organisieren sich um Module.
Heute gibt es GNOME für Linux, freie BSD Unixe, Solaris, IRIX, HP-UX und AIX. Zu den Unterstützern zählen Compaq, HP, IBM, SUN,
Red HAT Turbo Linux, VA Linux, Free Software Foundation und die Object Management Group.
Die Industrie beschäftigt sich auch näher mit GNOME. Der Linux - Distributor Red Hat ist in dem Projekt schon von Anfang an dabei. Red
Hat fördert GNOME in dem es Programmierer rekrutierte, Code bereitstellte und beim Projektmanagement hilft. GNOME ist auch der
Standard-Desktop der Distribution bei Red Hat. 


Ziele des Projektes

Man kann generell sagen, dass GNOME zwei Hauptziele verfolgt.
1. Ein Paket von Standardsoftware mit Dateimanager, Kontrollzentrum und ähnlichen Elementen für einen grafischen Desktop bereitzustellen. 2. Eine Entwicklungsplattform, mit verschiedenen APIs, die die einfache Entwicklung von GNOME-Programmen ermöglichen Die Programmiersprache sollte nicht festgelegt werden. Applikationen können theoretisch in jeder beliebigen Programmiersprache geschrieben werden.
Durch das Programmierer Framework (Basisbibliotheken) können Applikationen auch außerhalb des Desktop Systems laufen.

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