Embedded Linux
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Übersicht: Embedded Linux
Grundsätzliches
Die gebräuchliche Bezeichnung Embedded Linux [4]
bezieht sich nicht auf eine spezielle Software, sondern generell auf die Verwendung von Linux in eingebetten Systemen. Anders gesagt: Embedded Linux ist Linux.
Zu Embedded Linux gibt es eine große Anzahl an Projekten und Bestrebungen, Linux für dieses Einsatzfeld zu rüsten. Diese beschränken sich nicht auf den Kernel, sondern betreffen auch viele andere Komponenten - als Beispiel sei hier die GUI genannt.
Vorteile von Linux
Zunächst einmal gelten natürlich auch für den Embedded Bereich die typischen Vorteile von Linux:
- Keine Lizenzgebühren
- Hoher Verbreitungsgrad
- Relativ hohe Stabilität (siehe Nachteile...)
- weitere übliche Vorteile freier Software (Verfügbarkeit des Source Codes, schnelle Unterstützung bei Problemen, Flexibilität...)
Des weiteren lassen sich aufzählen:
- Modularer Aufbau. Es können schlanke Systeme erstellt werden.
- Mehrbenutzerfähigkeit: Prozesse des Systems können auf eigenen Benutzerkonten laufen und so voreinander geschützt werden.
Dem Prozess sollten dabei minimale Privilegien zugewiesen werden, d.h. nur die Privilegien, die zwingend erforderlich sind.
- Hervorragende Netzwerkunterstützung (Protokolle: TCP/IP, USB, BlueTooth, FireWire, HTTP, WAP, POP3, ...)
Nachteile
- Kompatibilität zu anderen Embedded Systems ist nicht gegeben.
Dies ist ein Nachteil, wenn bereits Software für ein anderes System entwickelt wurde (dieser Nachteil wird allerdings von allen Systemen geteilt).
- Treiberunterstützung: Z.T. wird Linux im Vergleich zu den traditionellen Betriebssystemen von Herstellern vernachlässigt.
- Sicherheit bei Netzwerkanschluss: Durch die hohe Flexibilität im Netzwerkbereich können leichter Sicherheitslücken entstehen.
- Stabilität: Die Stabilität von Linux ist für sehr kritische Einsatzbereiche nicht genügend. Bei Anwendungen, wo Fehlfunktionen lebensgefährlich sein können, z.B. in der Medizin, gibt es strenge Auflagen und Zertifizierungen, die ein System erfüllen muss.
Alternativen
Es gibt eine Reihe von kommerziellen Betriebssystemen im Embedded Bereich. Beispielhaft genannt seien:
- QNX
- VxWorks
- WindowsCE
- DOS
- pSOS
- LynxOS
- Nucleus
- VRTX
- Windows NT Embedded
Die Preise für QNX betragen z.B. zwischen 130,- und 260,- für die Laufzeitlizenzen bei kleiner Anzahl. Bei VxWorks sind $100.00 zu entrichten.
Bei größeren Volumen sind laut den Herstellern erhebliche Vergünstigungen möglich. Genaue Angaben fehlen jedoch überwiegend auf den Seiten und müssen direkt erfragt werden.
Speziell für PDAs gibt es die folgenden kommerziellen Systeme:
- Microsoft Pocket PC: Eine Softwareumgebung für PDAs, basierend auf Windows CE, mit zusätzlichen Anwendungen (PIM, Office,...)
- Palm OS: Das bekannte OS der Palm Pilot Geräte. Inzwischen auch von anderen Firmen lizenziert (Handspring, Sony, ...)
Hardwareunterstützung
Linux läuft auf einer sehr großen Anzahl von Plattformen, darunter
- i386
- PowerPC
- MIPS
- ARM
- 68000
- Coldfire, Dragonball von Motorola (keine MMU, siehe uClinux)
Gebootet werden kann via
- LAN
- EPROM/ROM/Flash
- DiskOnChip
- CompactFlash
- IDE/SCSI
- PCMCIA Flash card
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