Entwicklung und Nutzen von XML
Entwicklung von XML
Motivation für eine neue Sprache
Trotz des enormen Schubs für das Web und der breiten Akzeptanz weltweit hatte HTML einige Nachteile, die nicht den Prinzipien der generischen Kodierung entsprachen. So verwendete man beispielsweise für sämtliche Zwecke nur noch einen einzigen Dokumenttyp, was teilweise eine starke Überbeanspruchung der Tags zur Folge hatte. Ein zweiter Nachteil war, dass viele Tags ausschließlich Formatierungszwecken dienten. Wegen dieser Missachtung der Prinzipien der generischen Kodierung gab es Bemühungen zu eben dieser generischen Kodierung zurückzukehren, indem man versuchte SGML an das Web anzupassen und sogar umgekehrt, das Web an SGML anzupassen. Beide Versuche schlugen fehl, da SGML viel zu komplex war, um beispielsweise in einen kleinen Webbrowser zu passen.
Diese Unzufriedenheit mit den exisiterenden Standards war der erste Ansatzpunkt des W3C (World Wide Web Consortium) Mitte der 90er Jahre für der Entwicklung einer erweiterbaren (Auszeichnungs-)Sprache, die die Flexibilität und Mächtigkeit von SGML sowie die Einfachheit und Akzeptanz von HTML in sich vereinen sollte.
Der zweite Ausgangspunkt zur Entwicklung einer neuen Sprache waren neue Anforderungen an Auszeichnungssprachen und Grenzen von HTML. Die zunehmende Übermittlung von Daten zur Anzeige und Verarbeitung, der Wunsch nach einer Möglichkeit Daten problemspezifisch beliebig zu strukturieren und die Tatsache, dass eine problembezogene Auszeichnung von Dokumenten mit HTML nicht möglich war und die Tags an der Anzeige der Dokumentstrukturen orientiert waren, machten eine neue, flexiblere und vor allem erweiterbare Sprache unumgänglich. Die Bemühungen zur Schaffung einer solchen Sprache endeten dann schließlich in XML, der eXtensible Markup-Language.
Entwicklung von XML
Bei der Entwicklung von XML bezog man sich stark auf die SGML-Spezifikation und konzentrierte sich darauf das funktionierende Konzept von SGML zu vereinfachen. Mit SGML war es ja bereits möglich eigene Auszeichnungssprachen zu entwickeln, jedoch war diese Sprache, wie bereits erwähnt, viel zu komplex. Die neue Sprache sollte leichter anzuwenden sein als SGML und musste daher einfacher gestaltet werden. Das Erstellen und Gestalten von Dokumenten sollte mit einfachen und verbreiteten Tools möglich sein und auch die maschinelle Verarbeitung und Transformation von Dokumenten sollte vereinfacht werden, da diese Sprache für breite Masse und nicht nur für grosse Unternehmen gedacht war. XML wurde letztendlich als Untermenge von SGML spezifiziert und blieb somit aufwärts kompatibel. Unternehmen, die schon länger oder immernoch mit SGML-Umgebungen und Tools arbeiteten, konnten auch neuere XML-Dokumente verarbeiten. 1998 erklärte was W3C XML 1.0 zu einer Empfehlung.