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Agentenumgebungen

Im Abschnitt 2.1 haben wir den Agenten als ein System definiert, welches in der Lage ist, in einer Umgebung autonom zu agieren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die Umgebung, in der ein Agent integriert ist, ist von entscheidender Bedeutung für seinen Aufbau, denn sie bestimmt, welchen Anforderungen dessen Design entsprechen muss und welche Komplexität es erreicht. Eine sehr ausführliche Beschreibung der Eigenschaften von Agentenumgebungen geben Stuart Russel und Peter Norvig[*]. Sie unterscheiden zwischen folgenden Umgebungseigenschaften:

Nach diesem Schema stellen nicht-zugängliche, nicht-deterministische, nicht-episodische, dynamische und kontinuierliche Umgebungen den Agentendesigner vor Probleme, die nur mit einem erheblichen Aufwand zu lösen sind.

Die Schlüsselproblematik eines Agentensystems besteht darin, zu bestimmen, welche Aktionen es ausführen soll, um seine Designziele zu erfüllen. Besonders deutlich wird diese Problematik, wenn man bedenkt, dass Entscheidungen auch langfristige Konsequenzen bedingen können. Dies soll anhand eines einfachen Beispiels veranschaulicht werden. Ein Bandbreitenmanagement-Agent verteilt eine knappe Ressource (z.B. eine Leitungskapazität) zwischen mehreren Systemen. Würde dieser Agent bestimmte Clients im Konfliktfall konsequent bevorzugen und ihnen die Leitungskapazität zuweisen, könnte seine Entscheidung, kurzfristig gesehen, absolut richtig sein[*]. Auf längere Sicht könnte es allerdings bedeuten, dass manche Clients gar keine Ressourcen zugewiesen bekämen, was nicht dem Designziel des Agenten entsprechen würde.


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