Projektstudium SS98 - distributed computing


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9. Die Zukunft von RMI: JDK 1.2

Die Zukunft von RMI hängt sehr stark von der Fähigkeit ab, wie es in zukünftig mit bestehenden Applikationen und/oder CORBA kooperiert. Daß RMI mit bestehenden Datenbanksystemen kommunizieren muß ist offensichtlich: Sie werden in sehr vielen Unternehmen eingesetzt. Aber CORBA? Gerade CORBA bekommt mehr und mehr Unterstützung in der Industrie, und wird "1. Wahl" bei der Entwicklung für die meisten verteilten Anwendungen.

Jedoch wird bei Javasoft noch die Hoffnung gehegt, daß RMI der Durchbruch gelingt, und CORBA-Systeme und bestehende Datenbankanwendungen ergänzt. Eine Hoffnung besteht aus dem Java Native Interface (JNI). Seit dem JDK 1.1 bietet es eine neue Schnittstelle zu Nicht-Java-Anwendungen. Das JNI erlaubt es jetzt sich mit Anwendungen und Bibliotheken, welche in C/C++ oder in Assembler geschrieben wurden, auszutauschen, d.h. der Programmierer kann jetzt alte Programme weiterverwenden, maschinenspezifische Funktionen implementieren und mit bestehenden Systemen kommunizieren.

Eine andere Hoffnung, die Kommunikationsfähigkeit von RMI zu erweitern, besteht aus der Partnerschaft zwischen Sun und ILOG. Sie haben ein Produkt namens TwinPeaks entwickelt, daß bestehende C und C++ APIs nimmt, und daraus Java-Wrapper-Klassen generiert, welche auf die APIs zugreifen. So ist es möglich, direkt von Java auf bestehende APIs zurückzugreifen, dadurch wird auch das JNI überflüssig.

IIOP Auch auf der CORBA-Seite gibt es neuere Entwicklungen, denn es soll Absprachen mit der OMG geben, daß eine Zusammenarbeit von Javas RMI und CORBA möglich gemacht werden soll. Javasoft hat im Juni 1997 bekanntgegeben, daß sie an einer RMI Version arbeiten, die das IIOP (Internet inter ORB-Protokoll) enthält, welches die beiden Systeme kompatibel macht. Javasoft betont auch, daß durch die IIOP-Integrierung existierende Fähigkeiten bestehen bleiben. Trotzdem werden IIOP-Benutzern sicherlich einige Eigenschaften verloren gehen, da IIOP nur ein Teil der normalen RMI Spezifikation nutzt, auch weil es nur die allgemeinere interface definition language (IDL) benutzt. Auf der anderen Seite wird von der OMG geprüft, inwieweit die Möglichkeit besteht einige Eigenschaften von RMI zu übernehmen, z.B. die Übergabe als Werteparameter.

Alles in allem kann man sagen: RMI und CORBA werden sich einander annähern, und irgendwann sollte es eine einzelne, nahtlose Architektur für verteilte Objekte geben, welche die Vorteile beider Systeme, RMI und CORBA, in sich vereint. In solcher Form wird sich RMI zu einem wertvollen Tool für die Entwicklung verteilter Anwendungen entwickeln.

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© Copyright 1998 André Möller, Oliver Mentz & Magnus Wiencke