5.2 Ausblick
5.2.1 Zukunft von Java
Java hat sich bereits durchgesetzt. Viele Software-Anbieter unterstützen Java - sei es durch die Unterstützung von Java-Applets in Browsern (Netscape, Star-Division, und sogar Microsoft), oder durch die Entwicklung großer Applikationen mit Java. Als Beispiel hierfür seien Corel-Office und Star-Office genannt. Weiterhin werden die nächsten Generationen der IBM Großrechner Javaprogramme ausführen können.
Auch Geschwindigkeit ist kein Thema mehr: In Zukunft werden Just-In-Time-Compiler den Java-Interpreter ablösen und so die Ausführungsgeschwindigkeit um ein 10-20faches steigern.
Seine Stärken hat Java in der Systemunabhängigkeit und der Sicherheit. Daran - und nicht zuletzt an der Einfachheit der Sprache - hängt der Erfolg von Java. Bleibt zu hoffen, daß SunSoft - der Hersteller von Java - seinen Grundprinzipien treu bleibt!
5.2.2 Netzcomputer - Verzicht auf lokalen Massenspeicher
In aller Munde sind momentan die Netzcomputer. Netzcomputer sind kleine Kisten mit Tastatur und Bildschirm, die über keinen lokalen Massenspeicher außer zum Aufnehmen des Betriebssystems verfügen. Alle Benutzerdaten sollen im Netz der Netze gelagert werden. Der User kann also nur online an seinen Daten arbeiten.
Den privaten Nutzer schrecken solche Vorstellungen ab, nicht zuletzt wegen der hohen Onlinekosten.
Der Netzcomputer darf aber nicht als PC-Ersatz gesehen werden. Das wird klar, wenn man die Vorteile eines solchen Systems bedenkt: Ein Netzcomputer, der nur Java-Programme vom Netz lädt und ausführt bedarf kaum einer Wartung. Dies ist besonders in Firmennetzen von großer Bedeutung.
Vorstellbar ist also eher der Einsatz in großen Firmennetzen, wo sowieso nur mit firmeneigenen Programmen und Firmendaten gearbeitet wird. Hierbei entfallen dann auch die Online-Kosten.
5.2.3 Java-Prozessoren
In naher Zukunft soll es Prozessoren geben, die Java-Bytecode unmittelbar ausführen. Damit wird sicherlich eine hohe Ausführungsgeschwindigkeit erzielt. Weiterhin wird dieser Prozessor eine hohe Sicherheit garantieren.
Nachteil ist aber, daß es für jedes Java-Release einen neuen Prozessor geben muß.
Ich könnte mir einen Einsatz als Zweit-Prozessor in einem bestehenden System vorstellen. So könnte das Betriebssystem Java-Programme auf dem Java-Prozessor ablaufen lassen. Dadurch würde der Hauptprozessor entlastet werden und Java noch mehr zum Bestandteil des Betriebssystems werden - was bei einigen Betriebssystemen ja schon angestrengt wurde (Linux, OS/2).