Es drängte sich bei der Planung der Lösung die Frage auf, inwieweit diese mit VDM modelliert werden kann, zumal es sich auch um eine Erweiterung einer VDM-Klassenbiliothek handelte. Aus den Anforderungen an die Lösung, Modifikationen bei Bewahrung des bestehenden Hochsprachencodes in der Tool Command Language (TCL) vorzunehmen, ergibt sich zum einen die Schwierigkeit, TCL aufgrund der besonderen Interpretereigenarten mit VDM, META-IV bzw. hier konkret mit DSL zu verbinden, zumal sich TCL mit Hilfe der Klassenbibliothek auch selbst nicht erzeugen läßt.
Zum anderen war bereits nach der Analyse der Klassenbibliothek erkennbar, daß erhebliches Prototyping notwendig sein würde, um die gestellte Aufgabe hinsichtlich der Realisierbarkeit zu überprüfen, da zahlreiche technische Aspekte zu berücksichtigen waren, die ,,Laborversuche`` nötig machten, um auftretende Effekte nicht dem Zufall zu überlassen. In diesem Zusammenhang waren auch Einblicke in den Quellcode des Interpreters erforderlich, da weder Literatur noch Dokumentation von TCL Auskunft gaben.
TCL verfügt als Interpretersprache über eine besondere Form der späten Bindung, dessen treffenster Vergleich wohl die Veränderung von Maschinencode in einem laufenden Programm ist. Eine Unterscheidung von Code und Daten ist in TCL wohl möglich, eine Trennung nicht. Sowohl Code als auch Daten bestehen aus Text, Daten können jederzeit als Code ausgeführt werden. Weder META-IV noch DSL unterstützen Polymorphie, so daß sich hier weitere Gedankengänge erübrigt haben.
Gleichermaßen wird eine Modellierung von parallelen Prozessen durch VDM nicht unterstützt, welche jedoch unweigerlich zur Lösung benötigt werden. Dennoch läßt sich der Kontext einer Sitzung mit Hilfe von VDM spezifizieren und ist konkret durch Erweiterung der DSL-Bestandteile des VDM-Datenbankmanagers in die Praxis umgesetzt.