Internet-Übungsaufgabe (benotet) WS02/03 (IA)

Entwicklung eines Prototypen zur Verwaltung des Fertigwarenlagers eines Versandhandelsunternehmens (myWAREHOUSE)

Die Intranet-Anwendung Lagerverwaltung myWAREHOUSE muß mindestens folgende Funktionalität anbieten :

Mit "Verwalten" ist der Dialog via HTML-Formularen gemeint und nicht das Editieren (z.B. mit dem vi-Editor) von Textdateien. Das Erfassen von Artikeln umfasst folgende Daten : Artikelnummer, Artikelbezeichnung, Mengeneinheit und Lagerplatz. Der Artikelstamm enthält noch weitere Felder, die bei der Erfassung automatisch auf Null gesetzt und nur durch die Funktionen Verwalten Bestellungen, Verwalten Aufträge, Lagerzugang und Lagerabgang verändert werden :

Die Löschung eines Artikels darf nicht erfolgen solange er noch in einer Bestellung oder in einem Auftrag verwendet wird. Das Erfassen von Bestellungen umfasst folgende Daten : Bestellnummer, Artikelnummer, Menge, Termin und Lieferantennummer. Der Zugriff auf Bestellungen erfolgt über die Kombination aus Bestell- und Artikelnummer.

Der Dialog zum Erfassen von Lagerzugängen gestaltet sich nach folgenden Vorgaben :

  1. Eingabe der Artikelnummer (Zurückweisung ungültiger Artikelnummern)
  2. Anzeige der Artikelbezeichnung, der Mengeneinheit und des Lagerbestands aus dem Artikelstamm
  3. Eingabe der Bestellnummer (Zurückweisung ungültiger Artikel-/Bestellnummer-Kombinationen)
  4. Anzeige der Lieferantennummer aus den Bestelldaten
  5. Eingabe der Zugangsmenge (Vorgabe der Bestellmenge)
Im Anschluß an obigen Dialog sind noch folgende Datenoperationen durchzuführen :
  1. Datenfelder Lagerbestand und Bestellbestand im Artikelstamm korrigieren
  2. Datenfeld Bestellmenge im Bestelldatensatz korrigieren falls die Zugangsmenge kleiner der Bestellmenge ist oder Löschen des Bestelldatensatzes falls die Zugangsmenge größer gleich der Bestellmenge ist
  3. Erstellen eines neuen Datensatzes in der Buchungsdatei mit folgendem Inhalt :

Die Verwaltung der Aufträge erfolgt analog zur Verwaltung der Bestellungen. Dabei entspricht die Auftragsnummer der Bestellnummer und die Kundennummer der Lieferantennummer. Dies gilt in ähnlicher Art und Weise für die Gestaltung der Dialoge des Lagerabgangs und Lagerzugangs sowie die daran anschließenden Datenoperationen.

Die Terminauskunft enthält eine aufsteigend nach Termin sortierte Übersicht der aktuellen Bestellungen und Aufträge eines Artikels. Ihr Inhalt sollte sich an folgendem "Fragment" orientieren :

Die Buchungsauskunft enthält eine aufsteigend nach Datum sortierte Übersicht der Zugangs- und Abgangsbuchungen eines Artikels. Ihr Inhalt sollte sich an folgendem "Fragment" orientieren : Für den Inhalt der nach Artikelnummer aufsteigend sortierten Artikel-Übersicht gilt die Orientierung an nachfolgendem "Fragment" :

Folgende Funktionen müssen nicht realisiert werden :

Die Lagerverwaltung myWAREHOUSE ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Intranet des Versandhandelsunternehmens zugänglich. Daher müssen konkurrierende Zugriffe auf die Daten abgesichert werden (Mehrbenutzerfähigkeit). Auch ohne Verwendung von TclX lassen sich rudimentäre Mechanismen realisieren.

Das vorgesehene Volumen der Stamm- und Bewegungsdaten erlaubt die Speicherung aller Informationen in Textdateien. Die Verwendung einer Datenbank wie mySQL oder gar Oracle wäre daher überdimensioniert. Ein Vorschlag zur Strukturierung der Daten lautet :

Bei allen verändernden Datenoperationen ist auf die Plausibilität zu achten, insbesondere auch auf das korrekte Format von Beständen, Mengen und Terminen.

Zwecks Installation der Lagerverwaltung myWAREHOUSE auf einem real existierenden WWW-Server ist ein geeignetes Makefile zu entwickeln und beizulegen.

Unter folgender Mindestkonfiguration muß eine Ablauffähigkeit der Intranet-Anwendung Lagerverwaltung myWAREHOUSE gewährleistet sein :

Anstelle von Tcl darf - nach Absprache - auch eine andere - unter SUSE-Linux frei verfügbare - Programmier- oder Skriptsprache eingesetzt werden. Eine intensive Kombination aus z.B. FreePascal, GCC, Tcl, Perl, PHP, Phyton und Ruby führt i.d.R. jedoch zu wenig überzeugenden Lösungen.

Im Gegensatz zum Nachweis IA 905 Übung UNIX und Internet ist die benotete Übungsaufgabe WS02/03 eine Einzelarbeit. Die Note zählt als Nachweis IA 403 Internet-Anwendung zu den Bestandteilen des Prüfungsfachs Datenbanken und grafische Datenverarbeitung bzw. Datenbanken und DV-Anwendungen. Darüberhinaus muß im Rahmen des Prüfungsfachs Betriebssysteme die Klausur IA 351 UNIX und Internet absolviert werden.

Spätester Abgabetermin der Lagerverwaltung myWAREHOUSE (incl. Dokumentation im Sinne der Dokumentationsrichtlinien des Programmierpraktikums) ist der 14.02.2003. Spätere Abgaben sind weder für ExamensteilnehmerInnen noch für alle übrigen TeilnehmerInnen möglich. Aufgrund der kurzfristigen Notenfindung kann die Verspätungsregel der Assembler-Seminaraufgabe - pro Tag Verspätung (incl. Sonnabende und Sonntage) werden pauschal 5% der erreichbaren Punktzahl abgezogen - nicht gewährt werden.

Mit der Abgabe der benoteten Übungsaufgabe WS02/03 ist eine Vorführung im RZ1, RZ2, RZ3 oder RZ4 verbunden. Daher bitte ich um eine rechtzeitige Terminabsprache per eMail. Die Abgabe einer funktionierenden und konsistenten Lösung gilt als selbstverständlich. In Anlehnung an die Seminaraufgaben des Software-Praktikums (Assembler, C, Objekt-Pascal) werden nur die Noten sehr gut bis ausreichend vergeben. Anderenfalls wird die Lösung als nicht existent gewertet.

Es besteht die Möglichkeit zur Veröffentlichung der besten Lösungen als Beispiele für gelungene Programmierpraktika auf dem WebServer der PTL Wedel.

Der "Newsletter-Service" wurde seit der benoteten Übungsaufgabe WS98/99 durch eine Diskussion in der Newsgroup ptl.ia auf dem NewsServer news.fh-wedel.de ersetzt. Im Sinne "Lieber einmal zuviel als einmal zuwenig gefragt" sollte von dieser Möglichkeit reger Gebrauch gemacht werden.

Das PTL-Team wünscht viel Erfolg bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung.

Ansprechpartner : Birger Wolter

Veröffentlicht am: 18.12.2002
Zuletzt geändert am: 18.12.2002