04.07.2012

Theorie trifft Praxis: Workshop Business Intelligence

Bei nextel durften die Studierenden mit realen Daten arbeiten.

Ein praxisnahes Studium - das erwartet die Studierenden an der Fachhochschule Wedel. Beispiel für die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist ein Projekt in der Veranstaltung Management-Support-Systeme: 34 Studierende aus den Master-Studiengängen BWL, E-Commerce, Wirtschaftsinformatik- und -ingenieurwesen blickten ein Semester lang hinter die Kulissen von Firmen, die in der Praxis mit diesen Systemen arbeiten.

Besuche bei der Lufthansa Technik, nextel Business Intelligence Solutions GmbH, novem business applications GmbH und best practice consulting AG standen auf dem Lehrplan des Sommersemesters 2012.


„In Projekten wie diesen stellen die Studierenden fest, dass die an der FH Wedel gelehrten Inhalte wichtig für die Praxis und dort direkt anwendbar sind. In den Workshops konnten die Studierenden mit echten Daten arbeiten, das hat eine ganz andere Wertigkeit für die Studierenden als die Arbeit mit Spieldaten im Hörsaal“, unterstreicht Prof. Dr. Klaus-Peter Schoeneberg, Dozent der FH Wedel, die Wichtigkeit des Projekts. In seiner Veranstaltung Management-Support-Systeme lernen die Studierenden Informationssysteme zur Unterstützung betrieblicher Fach- und Führungskräfte kennen, beispielsweise Software der Firma SAP. Wie Firmen diese Software einsetzen und wozu, sollten die Studierenden direkt in der Praxis erfahren.

Businesse Intelligence: Anwendung in der Praxis

Aufgeteilt in Gruppen verbrachten die Studierenden je einen halben Tag in einer der vier Firmen und erhielten Einblicke in das Thema Businesse Intelligence. Dieses Fachgebiet der Wirtschaftsinformatik befasst sich mit Verfahren und Prozessen, die im Unternehmen zur Sammlung und Auswertung von Daten zur Unternehmenssteuerung dienen. Ziel ist, anhand dieser erhobenen Daten zu erkennen, wie Unternehmensziele strategisch erreicht werden können. Dazu werden beispielsweise Kundendaten eines Unternehmens erfasst und ausgewertet, um Zusammenhänge aufzudecken wie diese: Kunden mit Alter X und Familienstand Y kaufen zum Zeitpunkt Z Produkt A, dann passend dazu Produkt B. Das Ziel ist es dann, dem Kunden aufgrund dieser Analyse für zukünftige Einkäufe zur richtigen Zeit das passende Produkt und besser noch Produktkombinationen anzubieten.

Die Firma nextel beispielsweise ist ein IT-Unternehmen, das für Firmen im E-Commerce individuelle Business-Intelligence-Lösungen entwickelt und realisiert. Am Beispiel eines nextel-Kunden, der Amateurfußball-Plattform myfussi.de, konnten sich die Studierenden ein Bild machen, welche Rolle Business Intelligence für die Unternehmenssteuerung spielt. In allen Workshops bei den vier Unternehmen erhielten die Studierenden Einblicke, wie Dienstleistungsunternehmen denken und arbeiten müssen, um vielfältige Kundenanforderungen zu erfüllen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können.

Kein Spiel: Arbeiten mit realen Daten

„Durch die Workshops bei den Firmen habe ich eine Vorstellung bekommen, wie Unternehmen Business Intelligence einsetzen. Toll fand ich, dass wir mit aktiven Daten arbeiten durften, in meinen Augen nicht selbstverständlich“, berichtet Katrin Witting, Master-Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens. Außerdem diene der Blick in die Praxis dazu, unterschiedliche Branchen kennenzulernen und Eindrücke von potenziellen Arbeitgebern zu sammeln.

Für die Firmen bieten Praxisprojekte wie dieses die Chance, den zukünftigen Fachkräftenachwuchs von sich als Arbeitgeber zu überzeugen. „Ich denke wir konnten zeigen, dass Business Intelligence alles andere als ein trockenes Thema ist. Mir hat es viel Spaß gemacht“, versichert Lennard Stoever, Geschäftsführer der nextel. Grund genug, die erfolgreiche Kooperation mit einer Veranstaltungsreihe im kommenden Wintersemester 2012/13 fortzusetzen.