15.10.2007

Einweihungsfeier Neubau

"Ein lang gehegter Wunsch geht heute in Erfüllung. Wir können unseren Studierenden bald einen richtigen Hochschulcampus bieten", betonte Rektor Prof. Dr. Dirk Harms stolz in seiner Rede zur Eröffnung des neuen Medieninformatikzentrums an der Feldstrasse in Wedel. "An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf den Ausspruch Saint-Exupérys auf diesem Grundstein verweisen: 'Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen, denn Zukunft kann man bauen.'"

Nach nur anderthalb Jahren Bauzeit wurde am 12. Oktober der Neubau, dessen Äußeres an eine Welle erinnert, im Beisein von 300 Gästen eingeweiht. Als Ehrengäste waren Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Dietrich Austermann, Wedels Bürgermeister Niels Schmidt, der Berliner Mathematikprofessor Ehrhard Behrends und der Fachhochschulgründer Prof. Dr. Helmut Harms geladen. Der mittlerweile 95jährige Physiker (sitzend auf Bild 2 v.o. begrüßt durch Austermann) hatte vor 45 Jahren den ersten Grundstein an der Feldstrasse gelegt.

Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt von Opernsänger Jens Waldig, ein Absolvent der FH Wedel, der nach seinem Wirtschaftsinformatikstudium Karriere an der Wiener Staatsoper machte.  Er sang "In diesen heil'gen Hallen" aus "Die Zauberflöte" begleitet von einem digitalen Orchester.

"Es überrascht mich, dass Informatiker doch so romantisch sein können", witzelte Wirtschaftsminister Austermann, der die Fachhochschule für ihren Innovationsgeist lobte. Er machte deutlich, dass das Studienangebot der FH Wedel richtungsweisend sei, da im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich besonders viele Arbeitsplätze angeboten würden. Wedels Bürgermeister Schmidt bescheinigte der Landesregierung, ihr "Geld gut angelegt" zu haben.

Den eigentlichen Festvortrag hielt Prof. Dr. Ehrhard Behrends (Bild 3 v.o.) von der Freien Universität Berlin. Thema war: "Die faszinierende Welt der Mathematik", ein Hinweis auf das Jahr 2008, das ganz im Zeichen der Zahlenkunst stehen wird. Anhand der pythagoräischen Tonleiter (basierend auf Quinten, die jeweils sieben Halbtonschritte umfassen) und der chromatischen Tonfolge (12 Halbtöne) bewies er den engen Zusammenhang von Musik und Mathematik.

Aber auch in der Kunst finden sich mathematische Gesetzmäßigkeiten, beispielsweise in den symmetrischen Mosaikmustern der andalusischen Alahambra. Des Weiteren beschäftigte sich Behrends mit dem Satz des Euklid, mit dessen Hilfe aus einer oder mehreren vorgegebenen Primzahlen mindestens eine weitere Primzahl berechnet werden kann. Dieser griechische Gelehrte bewies bereits im vierten Jahrhundert vor Christus, dass es unendliche viele Primzahlen gibt.

Abschließend überreichte Architekt Günther Mühleisen dem Fachhochschulrektor Prof. Harms symbolisch den Schlüssel und den Neubau in Miniaturform. Künftig werden im Medieninformatikzentrum Studierende Vorlesungen im Audimax besuchen, Projekte in Audio- und Videolabors bearbeiten und 3-D-Simulationen im neuen Virtual-Reality-Cave entwerfen. Ausserdem wird das Audimax als Forum für kulturelle Veranstaltungen dienen.