Promotionsarbeit im Rahmen des DFG-geförderten Projektes (SA 2530/6-1):

Nicht-invasive bildgebende Untersuchung des Epiphysenverschlusses im Knie bei Lebenden zur forensischen Altersbestimmung und zur Klärung des Phänomens der sich reduzierenden Unterschenkellängen nach Epiphysenverschluss. (2015-2018).

In Kooperation mit dem Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

Inhalt der Arbeit:

Die Altersbestimmung von jungen Erwachsenen ist eine bedeutende Fragestellung der Rechtsmedizin. Aktuell existieren in Europa dafür keine einheitlichen Verfahren. In den Fokus rücken junge Erwachsene ohne offizielle Dokumente, die beispielsweise in Straf- oder Asylverfahren erforderlich sind. Die Arbeitsgemeinschaft für Forensische Altersdiagnostik der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin AGFAD hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, Empfehlungen für ein standardisiertes Vorgehen zu erarbeiten.

Im Rahmen des Forschungsprojektes soll ein Verfahren zur automatischen und computerbasierten Altersbestimmung entwickelt werden. Bislang wurden in der Rechtsmedizin körperliche und psychologische Untersuchungen, gegebenenfalls in Kombination mit Röntgenaufnahmen des Gebisses, der Handwurzel oder des Schlüsselbeins, angewandt. Als vielversprechender neuer Ansatz in der Altersbestimmung gilt die Analyse der drei Wachstumsfugen im Knie anhand von MRT-Bilddaten, Aufnahmen, die in der Magnetresonanztomografie entstehen. Anhand einer repräsentativen 2D-MRT-Schicht lässt sich das Stadium der Verknöcherung visuell beurteilen und lässt somit Rückschlüsse auf das Alter der untersuchten Person zu.